Babyjahre Buchzusammenfassung - das Wichtigste aus Babyjahre

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Zusammenfassung von Babyjahre

Name: Babyjahre
Rating: 4.6 (180 reviews)
Author: Remo H. Largo

Remo H. Largo

Entwicklung und Erziehung in den ersten vier Jahren

4.6 (180 Bewertungen)

31 Min.

Kurz zusammengefasst

Babyjahre von Remo H. Largo ist ein Buch, das sich mit der Entwicklung von Babys beschäftigt. Es bietet einen umfassenden Überblick über die verschiedenen Entwicklungsstufen im ersten Lebensjahr und gibt Eltern praktische Ratschläge für eine gesunde und liebevolle Betreuung ihres Kindes.

Themen

Erziehung und Heranwachsen

Inhaltsübersicht

Babyjahre
in 12 Kernaussagen verstehen

Audio & Text in der Blinkist App

Kernaussage 1 von 12

Was drin ist für dich: Kleine Menschlein ein großes Stück weit besser verstehen.

Es gibt Tausende Ratgeber zur Kindererziehung, aber nur wenige Klassiker, die Eltern und Erziehern wirklich ans Herz gelegt seien. Diese Blinks fassen die wichtigsten Gedanken eines solchen Klassikers zusammen, der auch ein Vierteljahrhundert nach seiner ersten Erscheinung nichts an Aktualität verloren hat.

Sie sind eine aufschlussreiche Reise durch die ersten Lebensjahre unserer kleinsten Mitmenschen und werfen vom Schlafen, Essen und Trinken über kleine und große Geschäfte bis hin zum Laufen, Sprechen und Spielen ein helles Licht auf typische Entwicklungsphasen. Die Blinks erinnern dich außerdem daran, dass jedes Kind seine ganz eigene Entwicklung in seiner ganz eigenen Geschwindigkeit erlebt – und es daher so etwas wie den einen Königsweg der Erziehung nicht gibt. Sie helfen dir vielmehr, unter vielen guten Ratschlägen die zu erkennen, die zu deinem Kind passen.

In diesen Blinks lernst du außerdem,

warum Stillen zwar wichtig, aber keine mütterliche Pflicht ist,
warum Dickköpfe und Eigensinn nicht nur okay, sondern wichtig sind, und
warum alle Kinder am liebsten im Bett ihrer Eltern schlafen.

Kinder brauchen Verbindlichkeit und Zuneigung in einem vielfältigen Umfeld.

Im 13. Jahrhundert führte Friedrich II. ein fürchterliches Forschungsprojekt mit fatalen Folgen durch: Er wollte herausfinden, ob Kinder mit einer ureigenen Natursprache geboren werden, die sie nicht von der Umwelt lernen. Also ließ er reihenweise Säuglinge ohne Ansprache und Körperkontakt aufwachsen. Spätestens als alle alleingelassenen Kinder bereits nach kurzer Zeit gestorben waren, war klar, dass sie Nähe, Geborgenheit und Gemeinschaft zum Überleben brauchten.

Fast alle Eltern verstehen intuitiv, dass eine enge Bindung zu ihren Kindern wichtig ist. Daher geben sie ihnen bedingungslos so viel emotionale und körperliche Nähe, wie sie nur können. Diese Fürsorge und Nähe ist sogar wichtiger als die genetische Abstammung: Während das Band zwischen Mutter und Nachwuchs bei anderen Säugetieren durch bestimmte hormonelle und neuronale Mechanismen geknüpft wird, binden sich Menschenbabys in den ersten Lebensmonaten an die Menschen, die sich um sie kümmern. Das können sowohl die leiblichen als auch nicht-leibliche Eltern sein – und durchaus auch mehr als zwei Personen.

In manchen Regionen der Welt, insbesondere in großen Teilen Südamerikas, Asiens und Afrikas, wachsen Kinder in großen Lebensgemeinschaften mit vielen Erwachsenen und Kindern auf. Sie sind von ihren ersten Schrittchen an Teil des sozialen Lebens, das sie das Verhalten und die Konventionen ihrer Gesellschaft lehrt.

Dagegen werden Kleinkinder in westlichen Ländern wie Deutschland zunächst „wohlbehütet“ vom gesellschaftlichen Leben abgeschirmt. Sie wachsen in Familien mit durchschnittlich 1,3 Kindern mehrheitlich einzig mit ihren Eltern als Bezugspersonen auf – von denen oft einer in Vollzeit arbeitet oder in einem getrennten Haushalt lebt. Kinder brauchen aber ein vielfältiges Umfeld mit Erwachsenen und Kindern aller Altersstufen, um die ganze Bandbreite unseres komplexen sozialen Miteinanders zu erfahren. Im Umgang mit Geschwistern und anderen Kindern lernen sie z.B., dass Streit, Versöhnung, Teilen und gegenseitige Hilfe zum Leben dazugehören.

Um diese sozialen Strukturen zu kompensieren, werden in westlichen Gesellschaften Betreuungsplätze in Kindergärten oder bei Tagesmüttern angeboten. Inzwischen suchen auch immer mehr Eltern den Austausch in Wohngemeinschaften und -projekten, Mehrgenerationenhäusern oder selbstverwalteten Aktivitäten, um die Entwicklung ihrer Kinder zu fördern.

Eltern sollten ihre Kinder geduldig und aufmerksam beobachten.

Ein Kind ins Leben zu begleiten, ist eine gewaltige Verantwortung. Viele Eltern wollen so sehr alles richtig machen, dass sie einen schlauen Erziehungsratgeber nach dem anderen lesen – und am Ende nur noch ratloser sind, wenn sich ihr Kind wieder anders verhält als die klugen Kapitel kolportieren. Warum?

Ganz einfach deshalb, weil jedes Kind einzigartig ist. Das Verhalten eines Kindes ergibt sich aus dem komplexen Zusammenspiel von biologischer Prädisposition und täglicher Lebenserfahrung. Sein Genmaterial wird zu gleichen Teilen von Mama und Papa vererbt und beinhaltet von der Augenfarbe über das motorische Geschick bis zur Sprachbegabung die Anlagen sämtlicher geistiger und körperlicher Merkmale.

Kinder brauchen weder Windeln noch Toilettentraining, sondern aufmerksame Eltern.

Eine weitere Sache, die Eltern von Beginn an umtreibt, ist die Toilette ihrer Sprösslinge und dabei v.a. die Frage: Soll ich lieber tonnenweise Plastikmüll produzieren oder eimerweise Wasser für stinkende Stofflappen verwaschen? Dabei gibt es Kulturen, die noch nie etwas von der „Windelfrage“ gehört haben.

Die traurige Wahrheit ist, dass wir unsere Kinder erst zu Windelträgern erziehen. In asiatischen, afrikanischen und südamerikanischen Ländern wachsen Millionen Kleinkinder ohne nassen Klumpen am Hintern auf. Ihre Eltern tragen sie nackt am Körper, ohne beschmutzt oder zum Umziehen gezwungen zu werden. Neugeborene haben nämlich einen natürlichen Reflex, mit dem ihre Körper das Ausscheiden ankündigen: Sie stoßen einen spezifischen Laut aus, während ihnen ein kurzer Ruck durch Beine und Körper fährt. Wer sein Kind eng an sich trägt, lernt das Signal zu lesen und hält es im entscheidenden Moment weit genug von sich weg.

Stillen ist kein Muss und Eltern können zwar vorgeben, was ihr Kind isst, aber nicht, wie viel.

Die eine oder andere junge Familie kennt vielleicht folgendes Szenario: Die junge Mutter versucht verzweifelt, ihrem schreienden Baby die Brustwarze in den Mund zu zwängen. Am Ende bricht sie fast selbst in Tränen aus. Das muss nicht sein.

Stillen ist gut, aber weder Dogma noch Naturgesetz. Es stimmt, dass viele Faktoren für das Stillen sprechen. Muttermilch ist perfekt auf die unfertige Verdauung und den Nährstoffbedarf von Säuglingen abgestimmt. Es existiert tatsächlich keine gleichwertige Ersatznahrung. Es gibt aber auch Faktoren, die dagegensprechen. Durch vermehrte Schadstoffe in Boden und Grundwasser ist Muttermilch heutzutage z.B. oft stärker chemisch belastet als Kuhmilch. Außerdem können manche Frauen schlichtweg nicht stillen, weil sie zu wenig Milch produzieren, leicht entzündliche Brustwarzen haben oder täglich lange Stunden berufstätig sind.

Das Wachstum eines Kindes verrät viel über seine Gesundheit.

Irgendwann wird der ständige Vergleich mit anderen Kindern zum Quell neuer Sorgen. Ist mein Kind größer oder kleiner, leichter oder schwerer als andere? Zeit für ein wenig Orientierung, welche Indikatoren wirklich sinnvoll sind.

Wachstum und Gewichtszunahme sind tatsächlich nützliche Werte, mit denen Eltern und Ärzte die gesunde Entwicklung von Kindern überwachen können. Säuglinge und Kleinkinder können in der Regel nur schwer kommunizieren, wenn ihnen etwas fehlt. Auffälligkeiten bei Größe und Gewicht können da helfen, mögliche Krankheiten oder Mängel rechtzeitig zu erkennen.

Dass Säuglinge schreien, ist ganz normal und muss nicht verhindert, sondern besänftigt werden.

Es gibt natürlich ein Ausdrucksmittel, das alle Babys nutzen – und das ausnahmslos alle Eltern hin und wieder an den Rand der Erschöpfung treibt: das Schreien oder Weinen.

Schreien oder Weinen ist für Babys das wichtigste Mittel zur Kommunikation mit ihren Bezugspersonen. Sie drücken damit körperliche Bedürfnisse wie Hunger, Müdigkeit oder Unwohlsein aus, wenn ihnen z.B. eine nasse Windel am Po klebt. Ihr Weinen kann aber auch emotionale Gründe haben, wenn sie bspw. der ungewohnte Geruch einer fremden Person oder Umgebung ängstigt. Manchmal fühlen sie sich aber auch schlicht und einfach nur allein und sehnen sich nach Nähe.

Kinder verstehen schon mehr Sprache, als sie aktiv benutzen können.

Die Zeit, in der Kleinkinder schreien, statt zu sprechen, mag manchmal endlos lang erscheinen. Trotzdem haben sie schon lange vor den ersten Worten ein Verständnis für ihre Umgebungssprache. Ihr passives Sprachverständnis entwickelt sich nämlich wesentlich schneller als ihr aktives Sprechvermögen.

Im ersten Lebensjahr reagieren Kleinkinder v.a. auf die Sprachmodulation der Menschen in ihrer Umgebung. Sie erkennen anfangs zwar noch keine Sinneinheiten, wohl aber Tonlagen und Sprachmelodien. Besonders gut kommt bei ihnen die berühmte Babysprache an, bei der die Eltern und Geschwister ihr Geplapper mit starken Melodiesprüngen, Wiederholungen und langgezogenen Vokalen wiederholen.

Kinder erkunden die Welt spielerisch und mit allen Sinnen.

Die Kinderzimmer deutscher Kleinkinder platzen vor Spielsachen aus allen Nähten. Dabei brauchen Kinder kein buntes, blinkendes Plastikzeug. Die Welt ist spannend genug, um jeden noch so alltäglichen Gegenstand zum aufregenden Zeitvertreib zu machen.

Säuglinge lernen ihre Umgebung von Anfang an mit allen Sinnen kennen. Besonders in den ersten sechs Monaten stecken sie sich alles in den Mund, was nicht niet- und nagelfest ist. Dabei wollen die Miniforscher die Dinge nicht essen, sondern im Zuge der oralen Erkundungsphase ausführlicher studieren. Mit Lippe und Zunge ertasten sie Eigenschaften wie Konsistenz, Oberfläche, Form und Größe.

Das Ich-Bewusstsein von Kleinkindern muss sich erst entwickeln und macht sie vorübergehend zu Egozentrikern.

Eltern versuchen, ihre Kinder mit Tadeln wie „Warum haust du denn den Linus? Du tust ihm doch weh!“ schon früh zur Umsicht zu erziehen. Dabei wissen die bis Anderthalb weder, wer „du“ ist, noch, warum Linus weint.

Dass sich das Ich-Bewusstsein von Kindern erst ab etwa 18 Monaten entwickelt, zeigt der sogenannte Rouge-Test. Forscher setzen die kleinen Probanden mit unbemerkt aufgetupftem Rouge vor den Spiegel. Bis zum Ende des ersten Lebensjahres beschränkt sich ihre Wahrnehmung auf interessiertes Beobachten des Spiegelbilds. Ab dem zwölften Monat versuchen außerdem viele, nach dem vermeintlichen Spielpartner zu greifen und im oder hinterm Spiegel verblüfft nach ihm zu suchen.

Kinder durchlaufen ähnliche Schlafzyklen wie Erwachsene, brauchen aber mehr Geborgenheit.

Alle übernächtigten Eltern träumen sehnsüchtig vom Durchschlafen. Streng genommen schläft aber kein Mensch wirklich „durch“. Jeder Mensch schläft sich pro Nacht durch etwa fünf Schlafzyklen, ohne sich morgens daran zu erinnern.

Jeder Zyklus läuft ähnlich ab: Wir tauchen nach einer oberflächlichen Einschlafphase in den Tiefschlaf ab, um nach 90-120 Minuten wieder an die Oberfläche zu gleiten. Während dieser Aufwachphase träumen wir und drehen uns i.d.R. unbewusst zum nächsten Tauchgang um.

Jedes Kind hat sein ganz eigenes Verhältnis zu Motorik und Bewegung.

Es braucht nur einen Blick in die jüngsten Kitagruppen, um zu sehen, dass sich alle unterschiedlich bewegen. Der eine rollt, die andere robbt. Andere rutschen auf dem Po, während sich die nächsten schon an Tischbeinen und Sofakanten hochziehen.

Bis vor relativ kurzer Zeit hieß es noch, alle Kinder müssten in etwa dieselbe motorische Entwicklung durchlaufen: Sie sollten sich erst vom Rücken auf den Bauch drehen, dann irgendwann auch zurück. Anschließend sollten sie lernen, sich bäuchlings im oder gegen den Uhrzeigersinn zu schieben. Mit sieben bis zehn Monaten sollten sie auf dem Bauch robben, dann krabbeln und mit 13-15 Monaten schließlich aufstehen. Alle Abweichungen galten als „abnormal“ und führten Kinder und Eltern zur Physiotherapie.

Zusammenfassung

Guter pädagogischer Rat ist teuer, denn: Jedes Kind ist durch und durch einzigartig. Eltern können nichts Besseres tun, als sensibel und flexibel auf die akuten Bedürfnisse ihrer Kinder einzugehen. Es geht nicht darum, einzelne Entwicklungsschritte wie das Laufen oder Sprechen wie bei einem Wettbewerb zu trainieren. Kinder lernen wunderbar von ganz allein. Alles was sie brauchen, ist ein sicheres, liebevolles und achtsames Umfeld. Wenn sie das bekommen, entwickeln sie sich in Eigenregie zu großartigen Persönlichkeiten.

Was du konkret umsetzen kannst:

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Kernaussagen in Babyjahre

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Worum geht es in Babyjahre?

Wirklich guter Rat zur Begleitung und Betreuung kleiner Kinder ist teuer, aber Babyjahre (2017) hat seit seiner Erstveröffentlichung 1993 nichts an Relevanz und Popularität eingebüßt. Diese Blinks zur völlig überarbeiteten Neuauflage des Klassikers fassen die wertvollsten Informationen zur Entwicklung der Kleinsten in vielen wichtigen Lebensbereichen zusammen. Die klaren und konstruktiven Ratschläge zielen nicht nur auf das Wohl der Kinder ab – sondern auch auf das der Eltern!

Bestes Zitat aus Babyjahre

„Ein afrikanisches Sprichwort sagt: ‚Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen.

—Remo H. Largo

Wer Babyjahre lesen sollte

Alle, die selbst kleine Kinder haben oder bald bekommen
Jeder, der regelmäßig Kleinkinder betreut
Pädagogische Begleiter in vorschulischen Betreuungseinrichtungen

Über den Autor

Remo H. Largo wurde 1943 im schweizerischen Winterthur geboren. Er leitete über 30 Jahre lang die Abteilung für Wachstum und Entwicklung am Zürcher Kinderspital, wo er u.a. die bedeutendste Langzeitstudie über Kinderentwicklung im deutschsprachigen Raum durchführte. Er war bis zu seiner Emeritierung 2005 Professor für Kinderheilkunde und veröffentlichte zahlreiche Klassiker zu den Themen Entwicklung und Pädagogik. Er ist selbst Vater dreier Töchter und Großvater von vier Enkeln.

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Elternschaft

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4.6

❤️ für Blinkist️️️

Ines S.

Ich bin begeistert. Ich liebe Bücher aber durch zwei kleine Kinder komme ich einfach nicht zum Lesen. Und ja, viele Bücher haben viel bla bla und die Quintessenz ist eigentlich ein Bruchteil.

Genau dafür ist Blinkist total genial! Es wird auf das Wesentliche reduziert, die Blinks sind gut verständlich, gut zusammengefasst und auch hörbar! Das ist super. 80 Euro für ein ganzes Jahr klingt viel, aber dafür unbegrenzt Zugriff auf 3000 Bücher. Und dieses Wissen und die Zeitersparnis ist unbezahlbar.

Ekaterina S.

Extrem empfehlenswert. Statt sinnlos im Facebook zu scrollen höre ich jetzt täglich zwischen 3-4 "Bücher". Bei manchen wird schnelle klar, dass der Kauf unnötig ist, da schon das wichtigste zusammen gefasst wurde..bei anderen macht es Lust doch das Buch selbständig zu lesen. Wirklich toll

Nils S.

Einer der besten, bequemsten und sinnvollsten Apps die auf ein Handy gehören. Jeden morgen 15-20 Minuten für die eigene Weiterbildung/Entwicklung oder Wissen.

Julia P.

Viele tolle Bücher, auf deren Kernaussagen reduziert- präzise und ansprechend zusammengefasst. Endlich habe ich das Gefühl, Zeit für Bücher zu finden, für die ich sonst keine Zeit habe.