Name: Beklaute Frauen
Rating: 3.9 (47 reviews)
Author: Leonie Schöler

Was drin ist für dich: Bemerkenswerte Geschichten zu Unrecht vergessener Frauen

Albert Einstein, Napoleon, Pablo Picasso, Stephen King. Das sind Namen, die du bestimmt schon gehört hast. Es handelt sich dabei um Männer, die Geschichte geschrieben und das Gesicht unserer Gesellschaft geprägt haben. Aber kennst du auch Sophia Duleep Singh, Mileva Marić, Françoise Gilot oder George Elliot? Wahrscheinlich hörst du viele dieser Namen zum ersten Mal. Dabei handelt es sich um Frauen, die in Wissenschaft, Politik und Kunst großes geleistet und auf ihre Weise die Welt verändert haben.

Warum sie heute keiner mehr kennt, fragst du? Ganz einfach: Ihnen wurde vom Patriarchat die Show gestohlen. Entweder eigneten sich männliche Kollegen ihre Errungenschaften an oder die Geschichtsbücher ließen sie einfach unter den Tisch fallen. Leonie Schöler findet: „Damit muss endlich Schluss sein!” und widmete diesen vergessenen Heldinnen ein eigenes Buch. Wir haben für dich ein paar der interessantesten Geschichten herausgepickt. In diesem Blink kannst du dich auf ein paar spannende Frauenschicksale freuen, die dich hoffentlich dazu inspirieren werden, unsere Welt und ihre Geschichte mit ein bisschen anderen Augen zu sehen! Hast du Lust? Dann legen wir doch gleich los.

Vergessene Kämpferinnen: Frauen auf den Barrikaden

Beginnen wir mit einer Zeitreise ins Paris des 18. Jahrhunderts: In den Straßen ziehen tausende von Frauen gegen Ungerechtigkeit zu Felde, bewaffnet mit nichts weiter als ihrem Mut und der Sehnsucht nach einer gerechten Gesellschaft. Diese Frauen, die in den Geschichtsbüchern oft nur am Rande oder gar nicht erwähnt werden, waren die treibende Kraft der Französischen Revolution.

Angefangen bei Olympe de Gouges, die 1791 die Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin verfasste, bis hin zu den Marktfrauen, die 1789 gemeinsam zu den Toren des Schlosses von Versailles marschierten, um von ihrem König Brot für seine hungernde Bevölkerung zu fordern. Diese Frauen kämpften nicht nur gegen Lebensmittelknappheit, sondern vor allem gegen Ausbeutung und soziale Ungleichheit. Ihr entschiedenes Auftreten gegen Hunger und Armut war der Funke, der die Revolution erst so richtig in Gang brachte.

Doch ihre Errungenschaften wurden von der Geschichte überschrieben. Die Erzählungen von der Französischen Revolution konzentrieren sich vor allem auf ihre männlichen Protagonisten. Die Namen und Taten der einfachen Frauen, die an ihrer Seite kämpften, wurden vergessen oder verlacht. Bis heute spricht man von den mutigen Frauen vor den Toren von Versailles abwertend als „Fischweiber“. Damals wie heute haben es politische Aktivistinnen schwer, im gesellschaftlichen Gedächtnis den Platz zu finden, der ihnen zusteht.

Dieses Phänomen zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte. Nehmen wir das Beispiel der Prinzessin Sophia Duleep Singh, die sich Anfang des 20. Jahrhunderts als Suffragette in Großbritannien für das Frauenwahlrecht starkmachte. Sie warf Steine gegen die Fenster des britischen Parlaments, um auf die Forderungen der Frauen nach Wahlrecht aufmerksam zu machen. Trotz ihrer royalen Herkunft und ihres engen Kontakts zur königlichen Familie setzte sie sich unerschrocken für den Kampf gegen Unterdrückung und für Gleichberechtigung ein. Heute kennt sie keiner mehr.

Geschichten wie diese verdeutlichen, dass keine revolutionäre Bewegung jemals ohne das Engagement von Frauen ausgekommen ist, doch genau diese Tatsache wird oft ignoriert oder zumindest unterschätzt. Lasst uns also nicht vergessen, die Geschichten dieser revolutionären Frauen zu erzählen und ihre Kämpfe als wichtigen Teil unserer gemeinsamen Geschichte zu würdigen. Denn nur so können wir sicherstellen, dass ihre Errungenschaften nicht in Vergessenheit geraten.

Zerplatzte Karrieren: Frauen im Korsett von Mutterschaft und Ehe

Stell dir vor, du bist eine junge Frau kurz vor der Hochzeit. Das Aufgebot ist bestellt, die Einladungen sind verschickt und du bist voller Vorfreude auf das gemeinsame Leben mit dem Mann, den du liebst. Dieses Glück kann nichts mehr trüben, könnte man meinen. Leider doch: Die Ehe bedeutete und bedeutet auch heute noch für viele Frauen das Ende ihrer Karriere.Lass uns die Geschichte von Mileva Marić betrachten, einer brillanten Physikerin, deren Leben die wirtschaftlichen Nachteile der Ehe für Frauen auf dramatische Weise verdeutlicht.

Mileva Marić war eine der ersten Frauen, die an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich studierten. Dort traf sie niemand Geringeren als den legendären Albert Einstein. Ihre Beziehung begann als Partnerschaft auf Augenhöhe, in der beide ihre Leidenschaft für Physik und Forschung teilten. Mileva und Albert arbeiteten zusammen an wissenschaftlichen Projekten, die zur Grundlage von Einsteins bahnbrechender Relativitätstheorie werden sollten.

Unsichtbare Forscherinnen: Frauen in der Wissenschaft

In der Geschichte der Wissenschaft gab es zahlreiche Frauen, die entscheidende Beiträge zu ihrem Fachgebiet geleistet haben, jedoch oftmals nicht die Anerkennung erhielten, die sie verdient hätten. Zwei bemerkenswerte Beispiele hierfür sind Rosalind Franklin und Lise Meitner.

Rosalind Franklin war eine britische Biophysikerin und Kristallografin, deren Forschung in den 1950er-Jahren eine wesentliche Rolle bei der Entdeckung der DNA-Struktur spielte. Franklin arbeitete am King’s College in London und spezialisierte sich auf die Röntgenkristallografie, eine Technik, die zur Untersuchung der molekularen Struktur von verschiedene Materialien verwendet wird.

Macherin statt Muse: Frauen in den Künsten

Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine starke Frau, heißt es. Auf Künstler trifft das ganz besonders zu. Viele dieser Männer verdanken ihren Ruhm talentierten Frauen, deren Werk und Beitrag ein undankbares Schattendasein fristen. Oft werden sie als Muse oder Inspiration abgetan, selten aber als die kreativen Kräfte gewürdigt, die sie tatsächlich sind.

Gute Beispiele für diese Dynamik sind der Maler Pablo Picasso und der Schriftsteller Bertolt Brecht. Beide nutzen die Kreativität der Frauen in ihrem Leben, ohne ihnen die verdiente Anerkennung zu zollen.

Abkürzungen und Pseudonyme: Frauen in der Literatur

Du stehst in einer Buchhandlung und lässt deinen Blick über die Bestseller-Regale schweifen. Viele der Autorinnen und Autoren kennst du vielleicht: J.K. Rowling, Stephen King, Donna Leon. Aber wusstest du, dass sich hinter so manchem männlichen Namen eigentlich eine Frau verbirgt?

Nehmen wir zum Beispiel die Brontë-Schwestern. Charlotte, Emily und Anne sind seit dem 19. Jahrhundert echte Literatur-Superstars. Doch ihre Werke wie "Jane Eyre" oder "Sturmhöhe" veröffentlichten sie unter männlichen Pseudonymen wie Currer, Ellis und Acton Bell. Warum? Weil sie wussten, dass Frauen in der Literaturwelt nicht ernst genommen wurden. Ihre Romane hätten als "Frauenliteratur" gegolten und wären von Kritikern zerrissen worden.

Kernaussagen in Beklaute Frauen